Im Spätherbst überdenkt der begeisterte Bio-Bauer gerne seine Arbeitsschritte und packt sein wichtigstes Werkzeug aus: die Baumschere. Der Baumschnitt als Jungbrunnen. Denn in säuberlich getrimmter Spindelform sind die Bäume überall stets gut ausgeleuchtet, und das Holz bleibt so jung wie Huberts Lebenseinstellung: vier- bis fünfjährige Apfelbäume. So einfach lässt sich seine Philosophie auf den Punkt bringen. „So entfalten die Äpfel ihren besten Geschmack“, verrät Hubert sein Geheimrezept. Er probiert, er experimentiert, er improvisiert. Jahr für Jahr versucht er etwas Neues, damit er die Wiesen näher und näher an seine Visionen rückt. Gerade in den kalten Monaten stampft er mit der Baumschere unermüdlich von Baum zu Baum. Sein Ansatz: den Baum bereits im Winter so zu regulieren, dass es zu möglichst wenig Überbehang kommt. Aber das ist noch lange nicht alles: Er setzt mehrmals im Jahr auf den mechanischen Schnitt, wobei er jenen kurz vor der Ernte für den effizientesten hält. Dabei nimmt er penibel Rücksicht auf die Feinheiten und Eigenheiten seiner Sorten. Gala, Braeburn, und andere Sorten. Hubert kann seinen Hang zum Perfektionismus nicht verbergen: „Beim Baumschnitt gibt es tausend und eine Möglichkeit. Ich habe sehr viele versucht und genau meine Methode gefunden. Jetzt geht es darum, sie zu perfektionieren.“
Die Technik und das Denken haben es Hubert Ebner angetan.