Biologischer Apfelanbau in Südtirol ohne Wenn und Aber.

Manche sagen: Biologischer Anbau ist ein ganzheitlicher Ansatz, der unsere Natur im Gleichgewicht hält. Wir sagen: Stimmt, aber Bio ist noch viel mehr als das. Bio ist eine Lebenseinstellung.

  • Blühende Apfelbäume
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Biologischer Apfelanbau ist gar nicht so anders als der integrierte Anbau.
Und im Grunde gibt es nur einen einzigen Unterschied: Anstelle von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und synthetischen Düngern verwenden wir nur Pflanzenschutzmittel auf Basis von Naturstoffen und organische Dünger. Ausschließlich und kompromisslos. Apfelanbau in Südtirol im Einklang mit der Natur.

Das ist dann auch schon alles. Klar gibt es auch im Bio-Anbau verschiedene Ansätze, beispielsweise unterscheiden wir zwischen biodynamischen und organisch-biologischem Apfelanbau.
Beim biodynamischen Anbau nach Rudolph Steiner wirken Boden, Tier und Mensch in einem natürlichen und landwirtschaftlichen Kreislauf zusammen. Jede Maßnahme wird auf das ganzheitliche Ökosystem geprüft und sogar der Einfluss der Gestirne mitberücksichtigt. Der organisch-biologische Anbau hingegen setzt auf ein nachhaltiges Management des Ökosystems und versucht, externe Einflüsse zu verhindern. Unterschiedliche Ansätze, aber mit dem gleichen Ziel: das sensible Gleichgewicht der Natur zu stärken statt zu stören. Für die nächste Generation. Und die übernächste.
Story Inored Äpfel am Baum
Organisch-biologischer Apfelanbau.
Äpfel biologisch anbauen heißt, den Fokus auf das große Ganze zu legen, auf den Kreislauf, die Natur, auf Umwelt und Klima. Wir Bio-Bauern haben es uns zur Lebensaufgabe gemacht, die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig mit natürlich entstandenen Düngern zu erhalten. Kompost ist das beste Beispiel dafür. Was viele nicht wissen: Der ökologische Landbau hilft sehr wohl auch nach, aber immer nur mit naturnahen Pflanzenschutzmitteln. Es werden ausschließlich naturidente Stoffe verwendet, Schwefel beispielsweise oder verschiedene Pflanzenöle. Natur, vom ersten bis zum letzten Bissen.
Damit die Bäume die Bodennährstoffe ganz für sich haben, wird die Erde unter den Bäumen von Unkraut befreit. Der Bio-Bauer verzichtet dabei auf Stoffe, die in der Natur nicht vorkommen und verwendet nur naturidente Substanzen. Deshalb behandelt er die Flächen unter den Bäumen maschinell, was aufwändiger und teurer ist – aber den natürlichen Kreislauf nicht stört.

Auch Biodiversität ist ein gutes Stichwort. Sie fördert ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Pflanzen, Nützlingen und Schädlingen. Wir schaffen aktiv Lebensraum für die Nützlinge mit Steinhaufen beispielsweise, Hecken, Gras und Blütensaaten. Und die Bewohner revanchieren sich, indem sie die Schädlingspopulationen dann auf natürliche Weise regulieren.

Ein buchstäblich „fundamentaler“ Grundsatz gilt dem Boden: Je besser seine Qualität und Beschaffenheit, desto besser gedeihen auch die Bäume und bis zuletzt auch die Äpfel. Deshalb fördern wir das Bodenleben. Für die Düngung verwenden wir organische Dünger pflanzlicher und tierischer Herkunft. Stallmist und Pflanzenkompost wirken sich positiv auf die Bodenaktivität und Bodenstruktur aus und regen zudem die Humusbildung an. Kompostierung und Gründüngung, sowie auch die Einsaat von Pflanzen, führen dazu, dass wertvolle Nährstoffe gesammelt werden. Die Durchwurzelung wird zusätzlich gefördert, der Boden luftig gemacht.
Biodynamischer Apfelanbau.
Der biodynamische Anbau hat sein Auge auf das große Ganze. Er betrachtet den landwirtschaftlichen Betrieb als einen lebendigen, einzigartigen Organismus. Mensch, Tier, Pflanze und Boden wirken ganzheitlich und synergetisch zusammen.
Er geht vom Ansatz aus, dass sogar der Kosmos oder auch die seelischen Kräfte der Tiere den Anbau und die Ernte beeinflussen.
So verwendet der biodynamische Bauer Präparate aus natürlichen Substanzen, die er als Heilmittel für den Boden und das Wachstum einsetzt. Sie aktivieren und harmonisieren die Lebensvorgänge im Boden, bei den Pflanzen und Tieren. Meist werden die Präparate selbst auf dem Hof hergestellt, zum Beispiel aus Hörnern und Mist.

Auf biodynamischen Höfen werden neben dem Obst- und Gemüseanbau nicht selten auch Tiere gehalten. Zudem wird in der Regel nicht jeder Quadratmeter bewirtschaftet, denn ein Teil der Wiesen soll für Nützlinge unbearbeitet bleiben. Ein Prinzip, das auch für den organisch-biologischen Anbau gilt.