Dafür arbeitet Hartmann seit vielen Jahren mit vielen gleichgesinnten Sturköpfen. Seine Standhaftigkeit und die Offenheit für neue Ideen und Menschen sind seine Markenzeichen. Und er weiß, dass nichts so bleibt wie es einmal war. Ab und zu erzählt er schmunzelnd, dass er sich gerade von den „Jungen“ was abgeschaut hat. Anderseits teilt er seine Erfahrung mit Gleichgesinnten und mit Bauern, die auf Bio umstellen möchten, vielleicht, irgendwann. Gerade ihnen pflanzt er seinen Leitsatz ins Herz und ins Hirn: „Zuerst die Denkweise ändern – und erst dann die Wirtschaftsweise. Erst im Kopf umstellen, dann in der Wiese.“ Nur so steht man die ersten Rückschläge durch. Denn ganz weit hinten in der Wiese warten schon die ersten Früchte.
Juni 2018, auf einer Südtiroler Autobahn. Hartmann begleitet eine Gruppe junger Bio-Bauern, als plötzlich sein Handy summt. Tochter Alma schickt Bilder aus den Wiesen. „Ospele!“ Schorf, eine Pilzinfektion, die zu großflächigen Gewebestörungen an der Apfelschale führt. In einer seiner Wiesen hat sich die Infektion eingeschlichen. Hartmann hat für seine jungen Kollegen gleich eine Lösung zur Hand: „Nächstes Jahr bin ich in den Regenperioden noch genauer! Gezielter Schwefel-Kalk-Einsatz beugen einer Schorfinfektion in der Regel vor.“