Arnold Vigl von der Abteilung Landwirtschaft des Landes Südtirol wird Mitglied der zuständigen Kommission. Das ist genau sein Metier: Von klein auf ist er über seine Familie mit der Landwirtschaft verbunden. Mit Mitte 20 setzt er seinen lang gehegten Wunsch schließlich in die Tat um: Er übernimmt die Apfelwiesen der Familie... und arbeitet weiterhin für das Land Südtirol.
Die biologische Landwirtschaft ist seit langem auf Arnolds Schreibtisch zuhause, Jahre später auch in seinen Wiesen. Wie es der Zufall – oder soll man sagen: Glücksfall – will, reifen die Gedanken dazu in seinem Büro bei einem Gespräch mit einem Bio-Bauern. Arnold erkennt sich in dem Bild wieder, das sein Bauernkollege von der Arbeit als biologischer Landwirt zeichnet. Gedacht, getan: Er stellt auf Bio um.
Mit der Umstellung steigen der Aufwand und die Arbeitszeit in der Wiese deutlich. Die maschinellen Arbeiten gibt Arnold an Bio-Bauern aus seiner Genossenschaft Biosüdtirol weiter. Den Baumschnitt, das händische Ausdünnen und die Ernte übernimmt er aber selbst. Wenn es sein muss, nach einem langen Tag im Büro noch mit der Stirnlampe auf dem Kopf.
Das Schöne an der Mehrarbeit: Die Familie erntet oft gemeinsam. Arnolds Frau, die drei Kinder, sein Bruder Ossi und sein Cousin packen mit an. Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. Es erinnert ihn daran, wie er mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern in der Wiese arbeitete, ratschte, ab und zu stritt und die gemeinsame Zeit genoss. Das prägt fürs Leben.
1991 tritt in Südtirol ein Landesgesetz in Kraft, das den integrierten und den biologischen Anbau regelt.