Sissy und Peter. Fast wie Sissi und Franz, nur ganz ohne kaiserlichen Schnickschnack. Eher Richtung Heidi und Peter – einfach und sympathisch. Keine Geißen, dafür aber gut an die 20 Hennen, die fröhlich frei durch ihre Apfelwiesen gackern.
Aber der Reihe nach, denn die Geschichte von Peter beginnt erst etwas später.
Als ihr Opa starb, brauchte Sissy Pfeifers Vater jemanden, der ihm bei der Bewirtschaftung des Hofs behilflich war, denn für nur 2 Hände war die viele Arbeit nur schwer zu schaffen. So meldete sich der junge Peter. Großes Interesse an der Landwirtschaft hatte er immer schon, und das war für ihn Grund genug, die Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer zu besuchen. Er war der Einzige in seiner Klasse, der keinen eigenen Hof hatte. „Ich heirate einfach eine Bäuerin“, konterte er damals seinen neckenden Kameraden. Und genauso ist es dann auch gekommen. Ein Mann der großen Worte. Jahre später war die sympathische Bäuerin auch gefunden, mit ihr der Hof und damit die Möglichkeit, in den Betrieb einzusteigen.
„Wenn, dann Bio!“ – auch hier ein Mann der großen Worte und nicht zuletzt auch zur Freude von Sissys Vater, der ja schon in den 90er Jahren mit dem Gedanken liebäugelte. Nur damals einfach die Zeit noch nicht reif dafür sah – oder sich selbst. Jetzt aber schien der Zeitpunkt mehr als richtig.
Für die naturverbundene Sissy und ihren Mann Peter war das Thema Bio sowieso naheliegend. Schon allein auch deshalb, weil es ihnen ein ganz anderes Leben am Hof ermöglicht. Die gut 20, 25 Hühner (je nach Eifer von Fuchs und Marder) beispielsweise, die direkt unter den Apfelbäumen umherstolzieren, dort das eine oder andere Gräschen zupfen oder sich einen leckeren Wurm krallen. Und sich dann irgendwann abends wieder aufmachen, zurück in ihren Wanderstall. Ihre Eier wären wohl kaum so gelb, meint Sissy überzeugt, und ihr Gewissen ein gutes Stück reiner, wenn sie dann in ihrer Küche all das verwertet, was der Hof so hergibt. Nicht zuletzt all die Gemüsesorten, die sie direkt unter die jungen Apfelbäumchen pflanzen. Das hält den Boden um die jungen Spunte schön sauer und der Platz ist gleichzeitig perfekt optimiert.
Den heutigen neuen Hof, den Stoanerhof, haben sie durch einen glücklichen Zufall als neuen geschlossenen Hof errichten können. Den Namen dazu lieferte der verstorbene Opa, der „Stoaner Heinl“.
Hier wachsen auf gut 6 Hektar Grund knackig-saftige Sorten wie Story® Inored, Gala und Natyra®. Unter ihnen hin und wieder Porri und Mangold, dazu Tomaten und Bohnen. Im Garten beim Hof stehen Hochbeete, liefern neben Salat und verschiedenen Kräutern auch Karotten, Spinat, Rettich oder Sellerie. Hier ist Sissy gern, sie freut sich, wenn es wächst und sprießt, und umso mehr, wenn sie dann ernten kann. Als ausgebildete Lebensmitteltechnologin weiß sie um eine gesunde Küche, um nahrhafte Gerichte für sich, Peter und den 3 Kids – und es ist wahrscheinlich genau diese Leidenschaft, die ihre Küche zu einem der liebsten Plätze am Hof macht. Hier kann sie sich austoben, verarbeitet alles, was sie finden kann. Probiert, kombiniert, kreiert, oft auch mit ganz ungewöhnlichen Zutaten. Sie hat definitiv ein gutes Händchen, das kann auch ihr Peter nicht leugnen.
„Wenn die Zutaten stimmen, ist gesund essen ganz einfach“.
Wenn Sissy mal nicht in Küche, am Hochbeet oder in den Apfelwiesen ist, dann coacht sie Interessierte, Familien oder ganze Gruppen in der Umstellung auf eine gesunde Ernährung, macht Teambuildings, hält Vorträge oder Kochworkshops über verschiedene Themen – von nährstoffreicher Küche mit Hirse, Buchweizen, natürlichem Zucker über Brainfood bis hin zum gesunden Snack für zwischendurch.
Und auch im Yoga findet Sissy ihren Ausgleich, hat sich zur Yogalehrerin ausbilden lassen, gibt jede Woche ein bis zwei Einheiten und leitet sogar ganze Detox-Retreats. Das sorgt für die nötige Balance und gibt gleichzeitig auch Power. Und die braucht sie spätestens dann, wenn die Äpfel reif sind und sich alle in den Wiesen treffen: Sissy, Peter, ihr Vater, die Kinder. Eine Hand voll Erntehelfer und auch die Freunde, die einfach gern auch mal ein, zwei Tage mit anpacken. Ja so ist es am schönen Stoanerhof in Leifers. Dort wo sich Fuchs und Henne gute Nacht sagen, und die Sissy ihrem Peter.