In bester Gesellschaft.

Wer sich bewusst für Bio entscheidet, hat schon mal ganz viel richtig gemacht. So sehen es unsere Bauern und so sehen es auch viele da draußen, die ganz bewusst zu Bio-Äpfeln greifen. Dabei kommen einem hier durchaus verschiedene Labels unter, die im Grunde zwar allesamt dasselbe von sich sagen, wo aber doch nicht selten gar nicht so kleine Unterschiede grundlegend sind.

Angefangen beim EU-Bio-Logo, das kleine saftig-grüne Label mit dem aus Sternen geformten Blatt. Das Siegel kennzeichnet ökologischen Landbau in der EU und schafft Bio-Standards, die beispielsweise den Einsatz von Gentechnik verbieten und lediglich Pflanzenschutz mit natur-identen Mitteln vorsieht. Das ist ein erster Schritt in Richtung einer einheitlichen Regulierung und deren Kennzeichnung, jedoch besteht noch „Luft nach oben“. Und weil das viele Bauern eigentlich genauso sehen, haben sie sich zusammengetan, haben damals eigene Verbände gegründet oder schließen sich heute bestehenden an.

Diese Verbände stellen nicht nur viel strengere Anforderungen an den biologischen Anbau als der EU-Standard es vorschreibt, sondern sie fördern vor allem auch eine nachhaltigere und ganzheitlichere Sicht auf die Landwirtschaft, von der Biodiversität bis hin zum natürlichen Pflanzenschutz, organischen Methoden für Düngung oder die Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Und auch die soziale Verantwortung wie beispielsweise eine faire Entlohnung oder die Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe spielen eine große Rolle, genauso wie Transparenz und Rückverfolgbarkeit und bis zuletzt strenge, regelmäßige Kontrollen der verschiedenen Mitglieder und ihrer Äpfel.

Die wichtigsten Verbände und ihre Schwerpunkte im schnellen Überblick:

Bioland:
Der Verband wurde in den 1970er Jahren in Deutschland gegründet und hat sei 1991 eine eigene Dienststelle in Südtirol. Als einer der ältesten Verbände steht Bioland für ökologisch hochwertige Lebensmittel und stellt einen ganzheitlichen Ansatz vom Anbau bis zum Teller in den Vordergrund. Aktiver Klima-, Boden- und Naturschutz sind neben Förderung der biologischen Vielfalt durch verschiedene Ökologisierung-Maßnahmen ein zentraler Bestandteil.

Der Verband garantiert mit seinen strengen Richtlinien und Kontrollverfahren einen Standard, der weit über den gesetzlichen Mindeststandard für Bio-Lebensmittel hinausgehen. So wirtschaften Bioland-Bäuerinnen und Bauern nach strengen Vorgaben und die Produkte sind mit dem Bioland Siegel gekennzeichnet. Dieses steht für nachhaltige, ökologische Landwirtschaft, den Einsatz von natur-identen Pestizide und Düngemittel, es fördert regionale Wertschöpfungsketten und den Dialog zwischen Bauer und Verbraucher.

www.bioland.de

Naturland:
Der Verband „Naturland“ wurde 1982 gegründet und zählt heute zu den wichtigsten international agierenden Bio-Verbände. Naturland vertritt strenge Bio-Richtlinien mit umfassenden Blick auf die Nachhaltigkeit. Der Bio-Anbauverband setzt sich neben ökologischen Anbaumethoden, die den Boden schonen und die Artenvielfalt fördern, auch für nachhaltige und soziale Aspekte ein, für faire Arbeitsbedingungen, maximale Transparenz sowie beispielweise den Einsatz erneuerbarer Energien.

Das Naturland Siegel garantiert ähnlich wie das von Bioland, dass Produkte nach strengen ökologischen Richtlinien angebaut und hergestellt werden.

www.naturland.de

Demeter:
Die Demeter-Bewegung wurde 1928 gegründet, als eine Gruppe von Bauern und Wissenschaftlern die Prinzipien der biodynamischen Landwirtschaft formulierte. Rudolf Steiner, ein österreichischer Philosoph und Begründer der Anthroposophie, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieser Prinzipien, die später als Grundlage für die Demeter-Zertifizierung dienten.

Bei Demeter erfolgt der Bio-Anbau nach strengsten Natur-Prinzipien, da die Wechselwirkungen von Erde, Pflanzen und kosmischen Rhythmen im Fokus stehen. Dünger aus eigener Tierhaltung beispielsweise, spezielle biodynamische Präparate aus Kräutern und Mineralien oder die Berücksichtigung von Mondphasen, werden unter einem ganzheitlichen biodynamischen Ansatz berücksichtigt. Das Demeter Siegel steht genau für diese ökologischen und sozialen Standards in der Landwirtschaft.

www.demeter.de

Bio ist gut, für Mensch, Tier und Umwelt. Durch ihren ganzheitlichen Ansatz bieten Verbands-Biowaren wie die von Bioland, Naturland oder Demeter einen klaren Mehrwert im Vergleich zum EU-Bio-Siegel, weil sie ihre Messlatte weit über dem EU -Standard setzen. Mit strengeren Regeln, strengeren Zertifizierungsabläufen und auch strengeren Kontrollen. Viel Luft nach oben gibt’s da eigentlich nur mehr in den Apfelwiesen selbst. Viel klare Luft, sattes Grün und Sonnenschein.